Der Pandemie begegnen – Lehren für zukünftiges Handeln und veränderte Prioritäten

2020
Statement
Der Vatikan, Casina Pio IV am 20. März
2020_coronavirus.jpg
Illustration: Lorenzo Rumori

Erklärung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften

Angesichts der Pandemie COVID19 geben die Päpstliche Akademie der Wissenschaften und die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften folgende Stellungnahme heraus. Wir nehmen mit großer Hochachtung die enormen Leistungen zur Kenntnis, die derzeit von Mitarbeitern des Gesundheitswesens, Pflegepersonal und medizinischen Fachleuten, einschließlich Virologen und anderen, erbracht werden. COVID19 ist eine Herausforderung für unsere Gesellschaften, unsere Gesundheitssysteme und unsere Wirtschaft, und insbesondere für die direkt und indirekt betroffenen Menschen und ihre Familien. In der Geschichte der Menschheit waren Pandemien immer tragisch und oft tödlicher als Kriege. Heute ist unser Wissen dank der Wissenschaft weiter fortgeschritten und kann uns zunehmend gegen neue Formen von Pandemien verteidigen. Unsere Erklärung konzentriert sich auf Rollen von Wissenschaft und Wissenschaftspolitik, das gesundheitspolitische Handeln und umfassendere wirtschafts- und gesellschaftspolitische Erfordernisse. Wir machen mit den folgenden fünf Prioritäten auf den Handlungsbedarf, die kurz- und langfristigen Lehren sowie künftige Anpassungen aufmerksam:

1. Stärkung von Frühwarnung und frühzeitigem Handelns: 

  • Die Gesundheitssysteme müssen in allen Ländern gestärkt werden. Die Notwendigkeit von Frühwarnung und frühzeitiger Reaktion ist eine Lehre, die aus der COVID-19-Krise zu ziehen ist. Es ist von entscheidender Bedeutung, bei der Bewältigung von solchen globalen Krisen einen Vorsprung zu haben. Wir betonen, dass in jedem Land unverzüglich Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit eingeleitet werden müssen, um die anhaltende Ausbreitung dieses Virus zu bekämpfen. Die Notwendigkeit von Tests in großem Maßstab muss erkannt und umgesetzt werden, und Personen, die positiv auf COVID-19 getestet werden, müssen zusammen mit ihren engen Kontakten unter Quarantäne gestellt werden. 
... Read all

Erklärung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften

Angesichts der Pandemie COVID19 geben die Päpstliche Akademie der Wissenschaften und die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften folgende Stellungnahme heraus. Wir nehmen mit großer Hochachtung die enormen Leistungen zur Kenntnis, die derzeit von Mitarbeitern des Gesundheitswesens, Pflegepersonal und medizinischen Fachleuten, einschließlich Virologen und anderen, erbracht werden. COVID19 ist eine Herausforderung für unsere Gesellschaften, unsere Gesundheitssysteme und unsere Wirtschaft, und insbesondere für die direkt und indirekt betroffenen Menschen und ihre Familien. In der Geschichte der Menschheit waren Pandemien immer tragisch und oft tödlicher als Kriege. Heute ist unser Wissen dank der Wissenschaft weiter fortgeschritten und kann uns zunehmend gegen neue Formen von Pandemien verteidigen. Unsere Erklärung konzentriert sich auf Rollen von Wissenschaft und Wissenschaftspolitik, das gesundheitspolitische Handeln und umfassendere wirtschafts- und gesellschaftspolitische Erfordernisse. Wir machen mit den folgenden fünf Prioritäten auf den Handlungsbedarf, die kurz- und langfristigen Lehren sowie künftige Anpassungen aufmerksam:

1. Stärkung von Frühwarnung und frühzeitigem Handelns: 

  • Die Gesundheitssysteme müssen in allen Ländern gestärkt werden. Die Notwendigkeit von Frühwarnung und frühzeitiger Reaktion ist eine Lehre, die aus der COVID-19-Krise zu ziehen ist. Es ist von entscheidender Bedeutung, bei der Bewältigung von solchen globalen Krisen einen Vorsprung zu haben. Wir betonen, dass in jedem Land unverzüglich Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit eingeleitet werden müssen, um die anhaltende Ausbreitung dieses Virus zu bekämpfen. Die Notwendigkeit von Tests in großem Maßstab muss erkannt und umgesetzt werden, und Personen, die positiv auf COVID-19 getestet werden, müssen zusammen mit ihren engen Kontakten unter Quarantäne gestellt werden. 
  • Wir sind einige Monate vor dem Ausbruch der Pandemie gewarnt worden , bevor sie  uns auf globaler Ebene traf. In Zukunft müssen wir die Bemühungen sowohl auf politischer als auch auf gesundheitlicher Ebene besser koordinieren, um die Bevölkerung vorzubereiten und zu schützen. 
  • Regierungen, öffentliche Einrichtungen, Wissenschaftsgemeinschaften und die Medien (einschließlich der sozialen Medien) haben es versäumt, eine verantwortungsvolle, transparente und rechtzeitige Kommunikation zu gewährleisten, die für ein angemessenes Handeln entscheidend ist. Internationale Organisationen wie WHO und UNICEF, aber auch die Akademien der Wissenschaften müssen in ihren Kommunikationsbemühungen unterstützt werden, damit ihre wissenschaftlichen, evidenzbasierten Informationen die Kakophonie unbewiesener Behauptungen, die sich über die ganze Welt ausbreiten, übertönen. 
  • Die Zivilgesellschaft muss entsprechend befähigt werden, denn die Bewältigung der gegenwärtigen Bedrohungen erfordert nicht nur globale Zusammenarbeit, sondern auch gemeinsame Aktionen, die nur von lokalen Gemeinschaften zufriedenstellend durchgeführt werden können. Da Pandemien persönliche Kontakte von Angesicht zu Angesicht unmöglich machen, müssen Anstrengungen unternommen werden, um Zugang zu Kommunikationstechnologien zu stärken und die Anwendung zu verbessern.

2. Unterstützung der Wissenschaft und Eigen-Initiativen der Wissenschaftsgemeinschaften: 

1) Eine starke Grundlagenforschung verbessert die Fähigkeit, Katastrophen wie Pandemien zu erkennen, darauf zu reagieren und sie letztlich zu verhindern oder zumindest abzuschwächen. Die Wissenschaft muss auf nationaler und transnationaler Ebene besser finanziert werden, damit die Wissenschaftler die Mittel haben, die richtigen Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Nach der wissenschaftlichen Entwicklung liegt die Hauptverantwortung bei den Pharmaunternehmen; sie müssen diese Medikamente möglichst in großem Maßstab produzieren und bereitstellen. 

2) Wissenschaftler in allen Nationen engagieren sich bereits in der Entwicklung von Mitteln und Methoden zur Prävention- und Heilung über global über Grenzen hinweg. Diese humane Haltung braucht weitere Unterstützung. Berufsverbände und Wissenschaftsakademien müssen prüfen, ob und wie sie mit internationalen Organisationen wie der WHO und anderen noch besser zusammenarbeiten können. 

3) Ein wichtiges Forschungsgebiet besteht darin   die Ursachen und die Prävention von Zoonosen, d.h. von Infektionskrankheiten, die durch Bakterien, Viren oder Parasiten verursacht werden und sich vom Tier auf den Menschen übertragen, besser zu verstehen. Lebensmittelbezogene Tierproduktionssysteme müssen möglicherweise umgestaltet werden, um die Risiken zoonotischer Brutstätten zu verringern. Wir müssen auch mehr über die psychologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens in kollektiven Stresssituationen wissen, um in Krisen über geeignete Strategien zur Steuerung zu entscheiden.

3. Schutz armer und verletzlicher Menschen: 

  • COVID-19 ist eine gemeinsame Bedrohung, die das eine Land früher als das andere treffen kann, aber letztendlich uns allen schaden wird. Beschäftigte im Gesundheitswesen, die an vorderster Front gegen Pandemien kämpfen, brauchen die bestmögliche Unterstützung und den bestmöglichen Schutz. Frauen, die die Mehrheit des Gesundheitspersonals ausmachen und oft am stärksten gefährdet sind, leiden immer noch unter den gleichen Ungerechtigkeiten wie in anderen Arbeitsbereichen. Dies muss aufhören. 
  • Wir sind besorgt über den Egoismus und die Kurzsichtigkeit unkoordinierter nationaler Reaktionen. Es ist an der Zeit zu beweisen, dass die "Familie der Nationen" (Paul VI. und Johannes Paul II.) oder die "Familie der Völker" (Papst Franziskus) Wertegemeinschaften mit einem gemeinsamen Ursprung und einem gemeinsamen Schicksal sind. 
  • Breit angelegte politische Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit sind in allen Ländern unerlässlich, um arme und gefährdete Menschen vor dem Virus zu schützen. COVID-19 wird auch negative Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft haben. Wenn die zu erwartenden störenden Folgen für die Nahrungsmittelproduktion und -versorgung sowie für zahlreiche andere Systeme nicht gemildert werden, werden vor allem die Armen leiden. 
  • Pandemien stellen eine Bedrohung für die Millionen von Flüchtlingen, Migranten und Vertriebenen dar. Wir rufen die Weltgemeinschaft auf, ihre Bemühungen zum Schutz dieser Schwächsten unter uns zu verstärken. 
  • Die obligatorische Konzentration auf die Eindämmung von COVID-19 kann große Auswirkungen auf diejenigen haben, die an anderen Krankheiten leiden. Komplexe ethische Fragen stellen sich auf globaler, nationaler und lokaler Ebene im Gesundheitssystem, wenn die Regeln für das "First-come-first-serve"-Verfahren möglicherweise nicht eingehalten werden. Dies ist ein allgemeines Problem, das jedoch während einer Krise besondere Aufmerksamkeit sowie eine gemeinsame wissenschaftliche und ethische Verpflichtung verdient.

4. Gestaltung globaler Interdependenzen und Hilfsmaßnahmen zwischen und innerhalb der Nationen: 

  • Die jahrzehntelange zunehmende Vernetzung hat die Welt für massive grenzüberschreitende Ströme von Waren, Dienstleistungen, Geld, Ideen und Menschen geöffnet. Unter normalen Umständen erhöhen diese Entwicklungen das Wohlbefinden und den Wohlstand großer Teile der Weltbevölkerung. Unter anormalen Umständen erleben wir jedoch die negativen Folgen und die Zerbrechlichkeit der Vernetzung. Das schiere Ausmaß und die Tragweite der gegenwärtigen Globalisierung hat die Welt in beispielloser Weise voneinander abhängig gemacht - und damit in Krisenzeiten verwundbar und dysfunktional. Der Ausbruch von COVID19 führt nun zu der Forderung nach mehr nationaler Isolation, aber die Suche nach Schutz durch Isolationismus wäre fehlgeleitet und kontraproduktiv.  E Vielmehr ist nun eine umfangreichere globale Zusammenarbeit zu fordern. Transnationale und internationale Organisationen müssen für dieses Zielgerüstet und unterstützt werden. 
  • Nur eine Regierungsführung, die auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen und einer soliden Basis gemeinsamer Grundwerte beruht, kann die Folgen solcher Krisen mildern. Wenn die Regierungen ihre nationalistischen Interessen nicht zurücknehmen, ist mit einer Verschärfung der Gesundheitskrise und folglich mit einer tiefen globalen Rezession zu rechnen, die vor allem für die armen Länder tiefe und tragische Auswirkungen hat. 
  • Maßnahmen zur Eindämmung der raschen Ausbreitung der Ansteckung erfordern manchmal die Schließung der Grenzen um die betroffenen Hotspots. Dennoch dürfen nationale Grenzen nicht zu Barrieren werden, die die Hilfe über die Grenzen hinweg behindern. Humanressourcen, Ausrüstung, Wissen um die besten Verfahren, Behandlungen und Vorräte müssen gemeinsam genutzt werden. 
  • Globale Probleme wie Pandemien oder die weniger sichtbaren Krisen des globalen Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt erfordern globale kooperative Antworten. Wir müssen die Beziehungen zwischen menschlichen Aktivitäten, globaler Ökologie und Lebensgrundlagen berücksichtigen. Wenn COVID19 erst einmal unter Kontrolle ist, können wir nicht mehr zur Tagesordnung übergehen. Eine gründliche Überprüfung der Weltanschauungen, Lebensstile und kurzfristigen wirtschaftlichen Bewertungen muss unternommen werden, um den Herausforderungen des Anthropozän zu begegnen. Eine verantwortungsbewusstere, mehr teilende, gleichberechtigte, fürsorglichere und gerechtere Gesellschaft ist erforderlich, wenn wir überleben wollen. 
  • Wir bestehen darauf, dass globale Krisen kollektives Handeln erfordern. Die Verhinderung und Eindämmung von Pandemien ist ein globales öffentliches Gut (Laudato Si'), und der Schutz dieses globalen öffentlichen Gutes erfordert eine verstärkte globale Koordinierung auch bei vorübergehend erforderlicher Entkopplung. In einer Zeit, in der der regelbasierte Multilateralismus zurückgeht, sollte die COVID19 Krise die Bemühungen um ein neues, anderes Globalisierungsmodell fördern, d.h. ein Modell, das auf einen umfassenden Schutz von Allen abzielt.

5. Stärkung der Solidarität und des Mitgefühls: 

  • Abgesehen von einer wissenschaftlichen, technischen und gesundheitspolitischen Agenda dürfen wir den sozialen Zusammenhalt nicht vergessen. Die Kirchen sowie alle Glaubens- und Wertegemeinschaften sind zum Handeln aufgerufen. 
  • Eine Lektion, die uns das Virus lehrt, ist, dass Freiheit nicht ohne Verantwortung und Solidarität genossen werden kann. Eine von der Solidarität getrennte Freiheit führt zu destruktivem Egoismus. Niemand kann allein Erfolg haben. Die COVID19 Pandemie ist eine Gelegenheit, uns bewusst zu machen, wie wichtig gute persönliche Beziehungen für unser Leben sind. 
  • Das heutige Paradoxon besteht darin, dass wir erkennen, dass jeder Mensch genau zu dem Zeitpunkt mit anderen Menschen kooperieren muss, zu dem es notwendig ist, sich aus gesundheitlichen Gründen von allen anderen zu isolieren. Dieses Paradoxon ist jedoch nur insofern offensichtlich, als der Akt des zu-Hause-Bleibens in Selbstisolierung ein Akt tiefer Solidarität ist. Es geht darum, "den Nächsten wie sich selbst zu lieben". Eine Lektion, die uns die Pandemie lehrt, besteht darin, dass Freiheit und Gleichheit ohne Solidarität nur leere Worte sind (Papst Franziskus).

Unterzeichnet von 

Joachim von Braun, President of the Pontifical Academy of Sciences (PAS). University of Bonn, Germany

Stefano Zamagni, President of the Pontifical Academy of Social Sciences (PASS). University of Bologna, Italy

Marcelo Sánchez Sorondo, Bishop Chancellor of the Pontifical Academies of Sciences (PAS) and of Social Sciences (PASS), Vatican City

Dario Edoardo Viganò, Vice Chancellor of the Pontifical Academies of Sciences (PAS) and of Social Sciences (PASS), Vatican City

Werner Arber, PAS Academician and Council Member, Former PAS President, Professor, Biozentrum, University of Basel, Nobel Laureate in Physiology, Switzerland

Frances Arnold, PAS Academician, Division of Chemistry and Chemical Engineering, California Institute of Technology, Pasadena, California, USA

Vanderlei Bagnato, PAS Academician and Council Member, Professor, Department of Physics and Materials Science, University of São Paulo and the Institute of Physics of São Carlos, Brazil

John D. Barrow, FRS, PAS Academician, Professor of Mathematical Sciences in the Department of Applied Mathematics and Theoretical, Director of the Millennium Mathematics Programme, Cambridge University, UK

Antonio M. Battro, MD, PhD, PAS Academician and Director of the International School on Mind, Brain and Education, Ettore Majorana Foundation and Centre for Scientific Culture, Erice. Member of the Academia Nacional de Educación, Argentina

Helen M. Blau, Ph.D., PAS Academician and Donald E. and Delia B. Baxter Foundation Professor, Director, Baxter Laboratory for Stem Cell Biology, Stanford University School of Medicine, Institute for Stem Cell Biology and Regenerative Medicine, Department of Microbiology and Immunology, Stanford, USA

Rocco Buttiglione, PASS Academician, Istituto di Filosofia Edith Stein, Granada, Spain

Steven Chu, PAS Academician, William R. Kenan, Jr. Professor of Physics, Professor of Molecular and Cellular Physiology, Stanford University, USA

Aaron Ciechanover, PAS Academician, The Rappaport Faculty of Medicine and Research Institute, Technion-Israel Institute of Technology, Haifa, Israel

Guy Consolmagno, PAS Academician Perdurante Munere, Specola Vaticana, Vatican City

Yves Coppens, PAS Academician, Collège de France, Paleoanthropologie et prehistoire, Paris, France

Paul Crutzen, PAS Academician and Nobel Laureate in Chemistry, Max-Planck-Institute for Chemistry, Mainz, Germany

Partha Dasgupta, PASS Academician, Frank Ramsey Professor Emeritus of Economics, Faculty of Economics, University of Cambridge, UK

Francis L. Delmonico, M.D., PAS Academician and Council Member, Professor of Surgery Harvard Medical School, Massachusetts General Hospital. Chair World Health Organization Task Force Donation and Transplantation of Organs and Tissues, USA

Edward M. De Robertis, PAS Academician and Distinguished Professor, Biological Chemistry, University of California, Los Angeles, USA

Pierpaolo Donati, PASS Academician and Council Member, Professor of Sociology, Dept. of Political and Social Sciences, University of Bologna, Italy

Gérard-François Dumont, PASS Academician, Rector, Professor at the Sorbonne, Paris, France

Christoph Engel, PASS Academician, Max Planck Institute for Research on Collective Goods, Bonn, Germany

Elaine Fuchs, PAS Academician, Investigator of the Howard Hughes Medical Institute and Rebecca C. Lancefield Professor of the Rockefeller University, New York, USA

Takashi Gojobori, PAS Academician and Distinguished Professor, CBRC (Computational Bioscience Research Center), BESE (Biological and Environmental Sciences and Engineering), KAUST (King Abdullah University of Science and Technology), Thuwal, Kingdom of Saudi Arabia

Ana Marta González, PASS Academician and Scientific Coordinator, Institute for Culture and Society, Dept. of Philosophy, University of Navarra, Spain

Mohamed H.A. Hassan, PAS Academician, Sudanese National Academy of Sciences (SNAS), Khartoum North, Sudan

Michael Heller, PAS Academician, Pontifical Academy of Theology, Faculty of Philosophy, Kraków, Poland

Allen D. Hertzke, PASS Academician and David Ross Boyd Professor, Department of Political Science, University of Oklahoma, USA

Vittorio Hösle, PASS Academician and Council Member, Professor of Arts and Letters at the University of Notre Dame, USA

Radhika Iyengar, Associate Research Scholar, Director of Education, Center for Sustainable Development, Earth Institute, Columbia University, USA 

Niraja Gopal Jayal, PASS Academician and Professor, Centre for the Study of Law and Governance, Jawaharlal Nehru University, New Delhi, India

Charles Kennel, Director and Distinguished Professor Emeritus, Scripps Institution of Oceanography, UCSD, USA

Nicole Le Douarin, PAS Academician and Council Member, Professeur Honoraire au Collège de France, Secrétaire Perpétuelle Honoraire de l’Académie des Sciences, France

Yuan Tseh Lee, PAS Academician, Academia Sinica, Institute of Atomic and Molecular Sciences, Taipei, Taiwan (ROC)

Jean-Marie Lehn, PAS Academician, Université Louis Pasteur, Laboratoire de Chimie Supramoléculaire ISIS-ULP, Strasbourg, France

Pierre Léna, PAS Academician and Professor Emeritus, Université Paris Diderot, France

Thomas E. Lovejoy, PhD, University Professor of Environmental Science and Policy, George Mason University, Fairfax, VA Senior Fellow United Nations Foundation

John F. McEldowney, PASS Academician and Professor, School of Law, University of Warwick, Coventry, UK

Marcia K. McNutt, President, National Academy of Sciences (signing in her personal capacity)

Yuri Manin, PAS Academician, Max Planck Institute of Mathematics, Bonn, Germany

Roland Minnerath, PASS Academician and Council Member, Archbishop of Dijon, Historian, France

Jürgen Mittelstrass, PAS Academician, Konstanzer Wissenschaftsforums, University of Constance, Germany

Mario Molina, PAS Academician, University of California, San Diego, La Jolla, CA, USA

Erna Möller, PAS Academician, Sweden;

Salvador Moncada, PAS Academician and Professor, MD, Research Domain Director for Cancer at the University of Manchester, UK and Honduras

Rudolf Muradyan, PAS Academician, USA

Ryoji Noyori, PAS Academician, Center for Research and Development Strategy (CRDS), Japan Science and Technology Agency (JST), Riken Fellow, University Professor, Nagoya University, Japan, Nobel laureate in Chemistry

Naomi Oreskes, Professor of the History of Science, Harvard University, USA

Cesare Pasini, PAS Academician Perdurante Munere and Prefect, Vatican Apostolic Library, Vatican City

Ingo Potrykus, PAS Academician, Switzerland

Veerabhadran Ramanathan, PAS Academician and Council Member, Professor, Scripps Institution of Oceanography, University of California at San Diego, USA

Peter H. Raven, PAS Academician and President Emeritus, Missouri Botanical Garden, St. Louis, MO, USA

Martin Rees, PAS Academician and Council Member, former Astronomer Royal, and Trinity College Cambridge, and President of the Royal Society, UK

Gregory M. Reichberg, PASS Academician, Peace Research Institute of Oslo (PRIO), Oslo, Norway

Dani Rodrik, PASS Academician and Ford Foundation Professor of International Political Economy, John F. Kennedy School of Government, Harvard University, USA

Louis Sabourin, PASS Academician, École Nationale d'Administration Publique (GERFI), Université du Québec, Canada

Jeffrey D. Sachs, University Professor and Director of the Center for Sustainable Development at Columbia University, Director of the UN Sustainable Development Solutions Network, Commissioner of the UN Broadband Commission for Development, and SDG Advocate under UN Secretary-General Antonio Guterres.

Michael Sela, PAS Academician, the Weizmann Institute of Science, Department of Immunology, Rehovot, Israel

Hans Joachim Schellnhuber, PAS Academician, Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK), Potsdam, Germany

Wolf Singer, PAS Academician and Council Member, Professor of Physiology at the Goethe University Frankfurt, and Max Planck Institute for Brain Research, Frankfurt, Germany

Marcelo M. Suárez-Orozco, PASS Academician and Council Member, Dean & Distinguished Professor of Education UCLA Graduate School of Education & Information Studies, USA

Govind Swarup, FRS, PAS Academician and former Centre Director NCRA & GMRT, Honorary Fellow of TIFR, India

Hans Tuppy, PAS Academician, University of Vienna, Institute of Biochemistry, Austria

Rafael Vicuña, PAS Academician, Pontificia Universidad Católica de Chile, Facultad de Ciencias Biológicas, Departamento de Génetica Molecular y Microbiología, Santiago, Chile

Wilfrido Villacorta, PASS Academician and Professor Emeritus, De La Salle University, Philippines

Edward Witten, PAS Academician, Institute for Advanced Study, Princeton NJ, USA

Ada Yonath, PAS Academician, Director of the Helen and Milton A. Kimmelman Center for Biomolecular Structure and Assembly of the Weizmann Institute of Science. Nobel Laureate in Chemistry, Israel

Paulus Zulu, PASS Academician and Council Member, Professor, University of Kwa Zulu Natal, South Africa

Read Less