Grundsatzerklärung

Summit 9. und 10. Dezember 2016
Die europäischen Städte, die wir repräsentieren, sind “Gruppen von Siedlungen“, die schon vor den jeweiligen Nationen und Staaten existierten. Viele von ihnen – Athen und Rom, Valencia und Saragossa, Barcelona und Málaga, Palermo und Neapel, Mytilene (Lesbos) und Lampedusa – gab es sogar bereits vor dem Christentum. Einige dieser Städte haben es geschafft, Formen von Zusammenleben und von Toleranz zu bilden, sodass diese heute Modelle der Nachahmung sind: Athen ist als die Wiege der Demokratie bekannt; in Florenz wurde erstmals die Todesstrafe abgeschafft. Generell und der Botschaft von Jesus Christus zufolge bedeutet Europäer zu sein auch, die Würde und Freiheit jedes Menschen und den Frieden als höchstes Gut zu achten.
Um unsere Verpflichtungen den Flüchtlingen gegenüber zu verstehen, sollten wir uns vor Augen halten, wie die Europäer selbst zuvor in Städten und dann erst im Laufe der Geschichte in Staaten lebten. Die großen Städte Europas sowie Amerikas und Asiens sind heute mit der größten Zuwanderungskrise seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert. Daher müssen sie weiterhin voll Vertrauen und Zuversicht, sich auf Freundschaft, Frieden und Gerechtigkeit berufend, in Hinsicht auf Humanität, Integration, und Solidarität zusammenarbeiten.
Dieses in den Bürgern der Städte vorhandene europäische Bewusstsein verlangt nach der Notwendigkeit, ein Netzwerk der Bürgermeister zu gründen, in dem Willkommensstädte als Unterkünfte aufscheinen, international anerkannte, sichere humanitäre Korridore innerhalb der EU-Grenzen aufgestellt werden, und in dem Solidarität zum Ausdruck kommt. Die von der Gesamtheit ermächtigten Bürgermeister könnten damit ihren Aufgaben leichter gerecht werden und auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene der Regierungen einstimmiger handeln.
Das neue Netzwerk muss auf dem gemeinsamen Zusammentreffen der Menschen basieren, auf der progressiven Vision von Interkulturalität mit der aktiven Teilnahme der Zivilgesellschaft, den tertiären Sektor miteinbezogen, und auf den religiösen Traditionen. Dabei hat die Verteidigung und Förderung menschlicher Würde, von Freiheit, Gerechtigkeit und Integration und von Frieden über den von Vorurteilen herrührenden Debatten zu stehen. Es muss auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeiten, in der nicht auf die Unterschiedlichkeiten der Vergangenheit fokussiert wird, sondern Brücken erbaut werden.
Das Netzwerk der Bürgermeister soll Problemlösungen aufzeigen für die Opfer von moderner Sklaverei und von Menschenhandel in Form von Zwangsarbeit, Prostitution und Organhandel.
Das Netzwerk soll dazu beitragen, einen Sinn für Gerechtigkeit wiederherzustellen und den Unterdrückten, den arbeitslosen Jugendlichen, und denen, die wegen der steten Nachfrage nach unbezahlter Arbeit Opfer von Zwangsausbeutung werden, Alternativen anzubieten. Dies bedeutet von Seiten der Staaten die Aufstellung eines breit gefächerten Programms, das in Gesundheitsversorgung, Bildung, Berufsausbildung, Familienunterstützung und in Arbeitskräfte investiert, und das durch das Schließen der Steuerparadiese ermöglicht wird. Dies beinhaltet auch einen Schuldenschnitt für Griechenland in der Hoffnung, dass damit die sich hinziehende Krise der Eurozone ein Ende findet.
Humanitäre Hilfe muss frei gewährt werden, bewegt durch caritativen Geist und Ethik der Hilfestellung, und muss – vor allem auch informativ - unterstützt werden durch die neuen akademischen und wissenschaftlichen Errungenschaften in den Gebieten der Medizin, die auch die mentale Gesundheit und die Behandlung von Traumen betrifft, der Erziehung und Bildung und jener Errungenschaften, die den Wohlstand fördern.
Krieg und Terror, Armut und wachsende Ungleichheit, Verderbtheit, Klimawandel und Umweltkatastrophen stehen hinter der größten erzwungenen Massenemigration - von mehr als 65 Millionen Menschen – der Geschichte der Menschheit!
Dies wirft Licht auf die absolute Notwendigkeit, von einer Strategie, die auf Abwehr von kriegerischer Gewalt basiert, zu einer Vorgehensweise umzuwechseln, die auf eine ertragbare und ganzheitliche Entwicklung hinstrebt, vor allem im Falle der am meisten Entwickelten Länder. Mauern werden niemals die Suche nach Sicherheit, Würde, Wohlstand und Frieden unterdrücken. Städte müssen Brücken aus Liebe, Barmherzigkeit, Solidarität, Zuversicht, Vertrauen und Hoffnung bauen; Brücken, die das Wohlbefinden der Flüchtlinge - die ja unsere Schwestern und Brüder und Kinder sind - und der gesamten Menschheit wieder herstellen für eine Besserung aller unserer Schwestern und Brüder.
Signatarmächte:
Andreas Babler, Traiskirchen, Austria
Franco Balzi, Santorso (VI), Italy
Uwe Becker, Frankfurt, Germany
Enzo Bianco, Catania, Italy
Matteo Biffoni, Prato, Italy
Mark Burns-Williamson, West Yorkshire Police and Crime Commissioner, UK
Stefano Calabrò, Sant’Alessio in Aspromonte (RC), Italy
Manuela Carmena, Madrid, Spain
Brendan Carr, Dublin, Ireland
Ovidiu Teodor Creţu, Bistriţa, Romania
Gunter Czisch, Ulm, Germany
Francisco de la Torre Prado, Malaga, Spain
Luigi de Magistris, Naples, Italy
Maria Concetta Di Pietro, Augusta (SR), Italy
Thomas Fabian, Leipzig, Germany
Pia Findeiß, Zwickau, Germany
Spyros Galinos, Lesbos, Greece
Thomas Geisel, Düsseldorf, Germany
Giovanni Giachino, Chiesanuova (TO), Italy
Giorgio Gori, Bergamo, Italy
Dirk Hilbert, Dresden, Germany
Thomas Hunsteger-Petermann, Hamm, Germany
Enrico Ioculano, Ventimiglia (IM), Italy
Hans Janssen, Oisterwijk, The Netherlands
Thomas Jung, Fürth, Germany
Peter Kurz, Mannheim, Germany
Djillali Lahiani, Toulouse, France
Markus Lewe, Münster, Germany
Corine Mauch, Zurich, Switzerland
Frank McAveety, Glasgow, UK
Fernando Medina, Lisbon, Portugal
Michael Müller, Berlin, Germany
Dario Nardella, Florence, Italy
Leoluca Orlando, Palermo, Italy
Alberto Panfilio, Cona (VE), Italy
Marcel Philipp, Aachen, Germany
Federico Pizzarotti, Parma, Italy
Elizabeth Potzinger, Graz, Austria
Virginia Raggi, Rome, Italy
Henriette Reker, Cologne, Germany
Joan Ribò, Valencia, Spain
Andreas Ruhl, Schwerin, Germany
Giuseppe Sala, Milan, Italy
Dieter Salomon, Freiburg im Breisgau, Germany
Pedro Santisteve Roche, Zaragoza, Spain
Paulo Batista Santos, Batalha, Portugal
Bernd Saxe, Lübeck, Germany
Heinz Schaden, Salzburg, Germany
Gabriela Schäfer, Bochum, Germany
Christian Schuchardt, Würzburg, Germany
Ullrich Sierau, Dortmund, Germany
Ashok Sridharan, Bonn, Germany
Jos Wienen, Haarlem, The Netherlands
Collegamenti

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